Fokusübung # 3 Medikamente

Fokusübung # 3 Medikamente

 

Ein Bereich, in dem sich gerne Altes und Abgelaufenes tummelt, ist der Medikamentenschrank. Es gibt ja ganz robuste Naturen, die maximal eine Packung Kopfschmerztabletten im Haus haben. Die sind bei dieser Übung schnell durch. Wenn du aber zu denen gehörst, die doch ab und zu mal ein Zipperlein geplagt hat, dann geht es jetzt los: Suche dir die Medikamente zusammen – öfters ist es so, dass sie nicht alle an einem Platz aufbewahrt werden, sondern ein Teil in der Küche, ein anderer Teil im Bad, in der Kosmetiktasche, in der Handtasche….. Stell´ den Timer auf 15 Minuten und sortiere: Bei welchen Medikamenten ist das Haltbarkeitsdatum abgelaufen? Welche brauchst du nicht mehr? Welche sind seit längerem geöffnet und dadurch abgelaufen – das ist häufig bei Salben und Cremes der Fall. Schau´ auch einmal die Notfall- und Reiseapotheke durch: Ist alles vorhanden? Musst du etwas ersetzen oder vervollständigen? Schreibe dir auf was fehlt, gib´ die aussortierten Medikamente am besten in der Apotheke ab und besorge dir, was du noch brauchst.

Für diejenigen, die noch Zeit und Lust haben, weiter zu machen, hier ein paar Ideen zur Erweiterung der Übung.

 

Checkliste

  • Ätherische Öle
  • Medikamente
  • Nahrungsergänzungsmittel
  • Pflaster und Verbandsmaterial
  • Verbandsset im Auto

 

 

Fokusübung # 2 Die Handtasche

Fokusübung # 2 Die Handtasche

 

Heute stellen wir einmal unsere Handtaschen auf den Kopf.

Suche dir eine freie Stelle auf dem Boden oder auf dem Tisch, stell´ den Timer auf 15 Minuten ein und leere die Tasche. Nun sortierst du: Was kann in den Müll? Was gehört woanders hin? Was brauchst du und muss unbedingt mit? Bringe den Müll weg, die Sachen, die woanders hingehören an ihren Platz, klopfe die Handtasche gründlich aus und sortiere sie wieder ein. Es ist sehr hilfreich, kleine Sachen, die immer rumfliegen, in ein Extratäschchen zu tun. Z.B. eins für Stifte, Ladekabel etc. und ein anders für Taschentücher, Kosmetika etc. Das kann erst einmal  auch ein simpler Plastikbeutel mit Verschluss sein. Fertig!

Wer noch Zeit und Lust hat, kann die Übung ausweiten und nimmt sich seine Handtaschenkollektion vor. Gibt es Exemplare, die schon ewig im Schrank verstauben? Können die Taschen vielleicht platzsparender verstaut werden? Muss vielleicht etwas repariert werden? Und wenn du noch mehr Zeit und Lust hast, schaust du die Stoffbeutel durch. Sind sie alle noch ansehnlich?

 

Checkliste

  • Einkaufskörbe
  • Handtaschen
  • Hosentaschen
  • Jackentaschen
  • Laptoptasche
  • Plastiktüten
  • Reisetaschen
  • Rucksäcke
  • Sporttaschen
  • Stoffbeutel
Fokusübung # 1 Abgelaufene Nahrungsmittel

Fokusübung # 1 Abgelaufene Nahrungsmittel

 

Gestern habe ich durch meine Nahrungsmittelvorräte geschaut und die Sachen herausgefischt, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten war. Meine Ausbeute: 1 Packung Belugalinsen, 2 Packungen Grünkern, 1 Packung Kichererbsen, 1 Packung Reispapier, 2 Packungen schwarze Bohnen, 2 Packungen Sauerkraut und eine neulich angebrochene Packung mit gelben Linsen. Ich habe die Sachen alle in einem Körbchen gesammelt und in die Küche gestellt. Mein Plan ist, sie bis zum Ende des Monats alle verbraucht zu haben. Ob mir das gelingen wird? Einen Anfang habe ich gleich mit den Kichererbsen und dem Grünkern gemacht.

Was kannst du bei dir finden? Nimm dir einen Bereich vor, stell´ den Timer auf 15 Minuten und fange an. Wenn du gerade im Flow bist, stelle den Timer einfach nochmal auf 15 Minuten und mache weiter. So kannst du dich durch die Vorräte durcharbeiten.

Wer mag und mehr Zeit hat, kann auch den Kühlschrank und das Tiefkühlfach durchforsten und schauen, was sich dort alles findet, das bald mal gegessen werden müsste oder entsorgt werden muss. Und wer noch mehr Zeit und Lust hat, durchflöht einfach noch das Tee- und Gewürzregal. Die Gewürze, die längst ihr Aroma verloren haben, können getrost weg. Mit den anderen kannst du experimentieren. Vielleicht ergeben sich ja ganz neue Rezeptkreationen!

Bon appétit!

 

Checkliste

  • Getränke
  • Gewürze
  • Kühlschrank
  • Öle / Essige
  • Tee / Kaffee
  • Tiefkühlfach
  • Vorratsregal, -schrank, -schublade
Geschenkpapier

Geschenkpapier

 

Ich bin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem es eine Geschenkpapierschublade gab. In dieser Schublade unseres Wohnzimmerschranks wurde „noch gutes“ Geschenkpapier und auch Geschenkband verwahrt, das wir dann mehrere Male benutzt haben. Diese Schublade wurde auch niemals leer und jedes Jahr fanden sich gute alte Bekannte darin.

Den ultimativen Super-Saver Tipp, den ich aus meiner Kindheit nicht kannte, erfuhr ich später von einer älteren und leider viel zu früh verstorbene Freundin: sie hat das gebrauchte Geschenkpapier nicht nur mehrfach verwendet, sondern es vorher sogar gebügelt! Klar, dass ich das danach auch sofort ausprobiert habe. Auf das Thema kamen wir überhaupt erst, weil meine Freundin bei einem Treffen ganz stolz und glücklich erzählte, dass sie es geschafft hatte, für 99 Cent eine Rolle neues Geschenkpapier zu kaufen und in jenem Jahr keine Geschenke mehr in schon mal benutztem Papier einpacken wollte. Finanziell musste sich meine Freundin keine Sorgen machen, ums Geld ging es überhaupt nicht. Bei ihr ging es als Nachkriegskind vielmehr um die Überwindung des Mangeldenkens und Armutsbewusstseins.

Mein beeindruckendstes Geschenkpapier-AHA-Erlebnis hatte ich, als mein Mann und ich einen Cousin meines Mannes besuchten. Wir hatten ein Geschenk mitgebraucht, das freudig und wertschätzend ausgepackt wurde. Doch dann knüllte der Cousin das Papier samt Geschenkband zusammen und warf es – ohne mit der Wimper zu zucken – in den Müll. Das war die offenbar selbstverständlichste Sache der Welt für ihn und das, was man mit Geschenkpapier macht. Ist es nicht dazu da, etwas einzupacken, damit der Beschenkte nicht sieht, was drin ist und wenn es seinen Zweck erfüllt hat, entsorgt man es?! Ich kann mich noch so gut an mein Erstaunen erinnern und dachte: Wow, so kann man das auch machen! Das geht ja ganz leicht. Das war mir bis dahin nie in den Sinn gekommen. Never ever! Denn – wie gesagt – ich bin anders geprägt.

Auch heute merke ich noch den Drang, Geschenkpapier glatt zu streichen und ordentlich zusammenzulegen, egal wie oll es ist oder ob es mir gefällt oder nicht. Und mein kleines, grünes Herz schreit „Aua“ bei dem Gedanken, dass etwas nur einmal verwendet werden soll. Gleichzeitig möchte ich die Geschenke, die ich verschenke, aber auch schön und ansprechend gestalten. Damit ich nicht alle Jahre wieder durch den inneren Geschenkpapier-Konflikt zu nichts anderem mehr komme, bin ich gnädig mit mir und es gibt einen maßvollen Mix.

Zu meiner Grundausstattung gehört eine Rolle braunes Packpapier (neu), gebrauchtes Papier, diverse Bändchen (gesammelte Werke) und ein paar Rollen mit Papierkordeln. Dazu noch ein paar kleine Stoffbeutel und Papiertüten. Ich verwende Materialien wieder, verpacke auch gerne etwas in Zeitungspapier (am besten mit Artikeln, die zum Geschenk oder dem Beschenkten passen). Alte Stadtpläne eignen sich auch gut. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und im weltweiten Netz findet man Anregungen ohne Ende. Ganz selten lasse ich auch einmal ein Geschenk im Geschäft verpacken und genieße das Gefühl, dass dadurch mein Bedürfnis nach Unterstützung erfüllt wird.

 

Mein Aufräum-Tipp auf die Schnelle:

  • Stell´ dir einen Timer auf 5-10 min.
  • Nimm´ dir deinen Geschenkpapiervorrat vor und teile ihn in drei Stapel
    1. Zerrissen und verschlissen: das darf direkt in den Müll.
    2. Noch gut, gefällt mir aber nicht: das darf auch gerne in den Müll.
    3. Noch gut und ich verwende es: verbrauche es dieses Jahr und kaufe kein neues Geschenkpapier ein.

Wer etwas tiefer gehen möchte, kann sich in dieser Weihnachtssaison den Geschenkpapiervorrat einmal unter dem Aspekt anschauen: Gefällt mir das wirklich? Behalte ich etwas nur weil ich es so kennengelernt habe? Was passiert, wenn ich etwas verändere und anders mache als die Jahre zuvor? Beobachte dabei nicht deine Gedanken bei der Vorstellung davon, was alles passieren könnte und dass man das doch nicht machen kann. Sondern spüre hin, welche Gefühle auftauchen, wenn du es wirklich tust! So kannst du deinen Aufräummuskel trainieren und – quasi ganz nebenbei – tiefere Einsichten ins eigene Leben und in deine Prägungen und Muster gewinnen.

 

 

Die Grundausstattung

Die Grundausstattung

 

Um mit der Ordnungsarbeit zu beginnen, braucht es nicht viel. Man kann sofort anfangen und z.B. die Handtasche ausräumen. Oder das Handschuhfach im Auto. Oder ein Fach im Badezimmerschrank. Oder man bringt einfach den Müll raus und bearbeitet die Post. Oder… oder … oder….

Aber auch wenn man sich große Bereiche wie den Keller oder Dachboden vorgenommen hat oder rundherum einmal alles durchgehen möchte, braucht man keine neuen Utensilien, keine neuen Kisten oder dergleichen.

In den allermeisten Fällen ist alles schon im Haus:

  • Leere Kartons, Kisten, Behältnisse verschiedener Größe
  • Müllsäcke, Tüten, wiederverwendbare große Verpackungen (z.B. von Hundefutter oder Katzenstreu)
  • Einen Edding oder einen anderen Stift (Filz-, Bunt- oder Wachsmalstift), Papier, Schere, Kleber oder Tesafilm, Kreppband zum Beschriften, ein paar Haushaltsgummis
  • Einige kleine Tütchen oder auch Schraubgläser für Kleinteile
  • Einen Timer (da geht natürlich auch das Handy)

Das war´s!

Ich arbeite gerne nach dem Motto von Theodore Roosevelt: 

„Tu´, was du kannst, mit dem, was du hast, wo immer du bist.“

Geh´ einmal eine Runde durch deine Wohnung und schau´, was du alles schon hast. Vielleicht findest du irgendwo auch einen Karton oder eine kleine Kiste, in die du die benötigten Sachen reinlegen kannst, so dass sie immer griffbereit sind. Gut eignet sich ein rechteckiges Behältnis mit Deckel. Das kann man gut verstauen und es staubt nichts zu. Ein Körbchen mit Henkel lässt sich leicht mitnehmen. Mit der Zeit wirst du feststellen, was dir persönlich am meisten zusagt. 

Viel Erfolg!